Hallo, lange nichts mehr gehoert von mir ?

Ehrlich gesagt, weiss ich auch gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich hatte ein paar Tage keinen Internetanschluss. Jetzt wollen 10 Tage aufgearbeitet werden.

Fangen wir also an = Osaka vor 2 Jahren war schon erdrueckend. Nun von Osaka nach Tokyo in drei Stunden mit dem Superzug Shinkansen. Das Tempo merkt man kaum. Wir haben uns fuer 416 Euro pro Person ein JR ( Japan Railway ) Ticket geleistet, mit dem man mit dem Shinkansen 21 Tagelang kreuz und quer und beliebig oft durch Japan fahren kann, inclusive Platzreservierung. Darueber hinaus kann man auch alle anderen Strecken nutzen, die von der Japan Rail Way Linien befahren werden. Hat sich bisher bereits total bezahlt gemacht.

Die Weltstadt Tokyo uebersteigt europaeisches Fassungsvermoegen. Jedenfalls meines. Menschen, Menschen, Menschen, soweit das Auge reicht. Laufen, hasten, eilen, keine Zeit zum Verweilen. Bahnhoefe voll, Eisenbahnen voll, egal ob morgens, mittags oder abends. Irgendwann habe ich aufgehoert, Zuege zu zaehlen. Minuetlich fahren diese rein und raus, immer rappelvoll. Manchmal wird auch zusaetzliches "Drueckpersonal" eingesetzt. Das sind Leute, die dafuer sorgen, das auch jeder noch in den vollgepfropften Zug hineinpasst. Ich hatte Angst um meine Zither im Bag. Dauernd drueckte sich einer dagegen. Keine Chance, die irgendwie sicher zu plazieren.

Dann die Szenerie der Betonbauten. Ein weiter Blick ohne Ende, ohne sichtliches staedtebauliches Konzept. Hier baut jeder sozusagen wie er will. Hauptsache hoch. Autoverkehr meistens ueber drei, vier Ebenen, dafuer stockend. Das sieht man am besten vom Shinyuku Verwaltungsgebaeude. Kostenfrei im Gegensatz zum Skytree, dem hoechsten Fernsehturm Japans (634 m).

Im Shinyuku Turm wurde uebrigens im Souvenirshop "Stille Nacht" gespielt.

Wir haben in Tokyo im Stadtteil Yoyogi gewohnt. Ein Hotel mit Zimmern im 7. Stock. Am 09.07. um 4.00 morgens ging in unseren Zimmern ein Alarmton los. Erdbebenalarm !!! Hana wusste sofort, was zu tun ist. Fenster auf, Fernseher an, Tuer auf und Wasser sammeln in der Badewanne, fuer den Fall, das Leitungsrohre beschaedigt wuerden. Dann fing das Gebaeude leicht an zu schwanken. Fuer den Bereich Fukushima wurde eine Tsunamiwarnung von 1 Meter im Fernsehen ausgegeben.
Es handelte sich dann, Gott sei Dank, "nur" um ein Erdbeben der Staerke 3,4 auf der japanischen Erdbebenscala. Ehrlich gesagt, man muss es nicht erleben.

Nicht wegen des Erdbebens, aber aus Reservierungsgruenden, mussten wir unser Hotel wechseln. Wir wohnten nun im ehemaligen Olympiadorf von 1964. Noch toll in Schuss und viel Jugend um uns herum. Wir haben da den Altersdurchschnitt etwas angehoben.

Doch jetzt zur Zither. Ich stehe immer noch unter dem ueberwaeltigendem Eindruck, mit dem wir hier vom japanischen Zitherbund empfangen wurden. Allen voran von Frau Toshiko Naito, der Praesidentin, und ihrem Sohn Ken. So eine Herzlichkeit, so ein Bemuehen, uns es nur recht zu machen, unglaublich.  So viel Spass mit den Schuelerinnen der Zitherakademie Naito beim Proben, beim Essen und Konzert. Diese Organisationsarbeit und Vorbereitung. Zu jedem Konzert ein eigenes gedrucktes Programmheft (japanisch deutsch). Dann hier die Kurzfassung =

Montagmittag, 07.07.

in Tokyo angekommen, 14 Uhr erstes Treffen mit Frau Naito und ihrem Sohn Ken im Olympiapark. Dort hatte Frau Naito fuer die Probe eigens einen Raum angemietet. Bei ihr zu Hause ging es nicht, weil dort andauernd Leute anriefen oder mailten, die noch Karten fuer irgendeines unserer Konzerte haben wollten. Waere aber alles ausverkauft. Man haette dort keine Ruhe, zu proben. Nach der Probe um 16 Uhr in der Cafeteria bis 18 Besprechung der weiteren Auftritte. Irgendwie muessen die Japaner wissen, das wir Deutsche gerne Bier trinken. So fragte mich denn auch Frau Naito, ob ich welches moechte. Gerne, entgegnete ich. Sie kam strahlend zurueck und meinte, das gaebe es hier leider nur am Abend. Sumimasen (Entschuldigung) , also gruenen Tee.

Dienstag, 08.07.

um 14 Uhr war ein Konzert im Historischen Haus ( Kulturerbe ) der Adelsfamilie Kondo geplant. Vorher gab es um 11.30 Uhr mit Frau Naito, deren Sohn Ken und einigen Zitherschuelern Lunch in einer Trattoria. Ich bestellte mir natuerlich Spagetti. Hana warnte mich eindringlich. Weisses Konzerthemd und Spagetti. Es kam natuerlich, wie es kommen musste. Loriot laesst gruessen. Der Sossenfleck plazierte sich so, das die Weste ihn nicht verdecken konnte. Mein Kopf rot wie der Fleck, krampfhafter Versuch, ihn mit der Hand zu verdecken und dabei freundlich der Unterhaltung zuzuhoeren und stilvoll weiterzuessen, dazwischen immer wieder zur Toilette, mit Seife drueber gerubbelt, bis beim 4. Besuch der Toilette der bloede Fleck war weg. Ich war schon klaetschnass, als es zum eigentlichen Event ging. Die Temperaturen taten ihr uebriges.

Ken fuhr uns mit seinem Auto dorthin. Frau Kondo empfing uns persoenlich und bat zum Tee. Tisch in Erdnaehe, hinknien auf die Versen oder Beine ausstrecken unterm Tisch, die Gefahr in Kauf nehmend, dabei das Gleichgewicht zu verlieren. Ich versuchte die erste Variante, bei meinem Alter ein no go, also die 2. Variante. Ich kippte ein wenig zur Seite, konnte im letzten Moment aber den Supergau vermeiden. Ich dachte, wenn das so weiter geht , bist Du vor Beginn des Konzertes nervlich am Ende. Also sammeln, laecheln, Zither aufbauen und stimmen und noch einen Schluck Wasser nehmen. Es konnte losgehen. Ambiente pur. Frau Naito mit mir, Hana und die Harfenistin Seiko, so kann man sagen, lieferten ein tolles Konzert. Diese Japaner, andaechtig zuhoerend, die Augen geschlossen, Musik in sich aufsaugend, dazu ein tolles Naturklangvolumen im Haus, es passte alles. Bis auf mein Hemd. Selbst die Weste war durch. Aber das war hier wirklich nur Nebensache. Mit bestelltem Taxi ging es zurueck zu unserem Domizil im Olympiapark.

Mittwochmorgen, 09.07.

um 10 Uhr fand ein Konzert vor den Schuelerinnen und Schuelern der Zitherakademie Naito statt. Wir kommen in den Saal, Applaus branded auf und ich stehe vor 50 Leuten, die alle irgendwie etwas mit der Zither zu tun haben. Leute, die teilweise 3 Stunden Zugfahrt auf sich genommen haben, um hier dabei zu sein, mich zu hoeren. Da wird einem schon anders. Ich hoffte fuer mich nur, das ich diese Erwartungen auch erfuellen wuerde. Hatte ich doch seit 4 Uhr kein Auge mehr zu getan, sondern das WM Spiel unserer Mannschaft im TV geschaut. Wie unproffesionell von mir. Ich war mit meinem Spiel auch nicht ganz zufrieden. Hat aber hoffentlich keiner gemerkt. Und wenn - die Japaner haben es nicht gehoert, alleine schon aus Hoeflichkeit.

Aber, wie sagt der Koelner, et haett schon immer joot jejange. So auch hier.

Nach dem Konzert gab es um 12 Uhr einen gemeinsamen Welcome Lunch mit der Zitherakademie Naito Tokyo. Nicht nur Konversation, sondern das wirkliche Bemuehen, den auf der sprachlich anderen Seite zu verstehen. Et jelang mit Haeng un Foess ! Meine Hornhaut an den Fingern wurde immer wieder betatscht und begutachtet. Fotos geschossen und mir immer wieder viel Glueck zum anstehenden WM Titel gewuenscht.

Um 14 Uhr ging es weiter mit gemeinsanen Probe mit der Zitherakademie fuer das grosse Konzert am 13.07. Der Raum fuer die Probe war wieder angemietet und die ca. 20 Schuelerinnen bestueckten diesen mit Tischen und Stuehlen. Ich wollte dabei helfen, doch das wurde sofort unterbunden. Das mussten die Frauen alleine machen. Sonst koennte ja der Eindruck gegenueber dem Gast entstehen, das die Frauen hierzu zu faul waeren.

Also fuegte ich mich und, nachdem die Frauen ihre Zithern aufgebaut und sich selbst plaziert hatten, dachte ich, setz dich mal dazwischen. Mit grossem Erfolg. Die Damen rechts und links von mir stoben wie von der Tarantel gestochen auseinander. Dabei hatte ich gar keinen Knoblauch gegessen. Die anderen Frauen kicherten. Die beiden hatten wirklich Angst, ich koennte ihnen beim Spielen auf die Finger gucken. Nach einigem Zureden liess sich eine dann ueberreden, wieder an ihren Platz zurueckzukehren. Ab da haben wir uns praechtig verstanden. Wir uebten das Programm durch und ich war ueberrascht, wie genau Frau Naito Fehleranalyse betrieb, Sequenzen wiederholen liess, piano und forte einforderte, aber auch nicht mit Lob sparte. So muss eine Musiklehrerin agieren. Ich habe mich da gerne untergeordnet und mitgeuebt. Nach der Probe wurde der Saal natuerlich von den Frauen wieder aufgeraeumt. Nachdem der Stuhlstapel eine bedrohliche Hoehe erreicht hatte und zu schwanken begann, wollte ich ob meiner Groesse doch zur Seite stehen. Unmoeglich. Verboten. Also habe ich den Stapel seinem Schicksal ueberlassen und mich hoeflich bis zum naechsten Termin samstags, verabschiedet.   

Donnerstag, 10.07.

Konzert im Restaurant "Zum Einhorn" (unabhaengig vom japanischen Zitherbund).

Im Restaurant war die Nervositaet der Besitzer deutlich zu spueren. Restaurant der Extraklasse, wichtige Gaeste und dann zum erstenmal das Wagnis "Zither" . Der Empfang war freundlich, aber zurueckhaltend.  Es kam also darauf an, die Gaeste fuer die Zither zu vereinnahmen. Das ging mit bekannten Wiener Liedern, Johann Strauss, dem dritten Mann. Anfangs immer mit interessierten Blicken, nach und nach mit leicht wippenden Bewegungen, geschlossenen  Augen (keine Schlafanzeichen, sondern Genuss ) und letztendlich Mitsummen und -singen. Dazwischen immer wieder eine tolle Moderation und Gesang von Hana als  Eisbrecher. Spaetestens da hatten wir und die Restaurantbesitzer "gewonnen". Nach den Ausrufen von japanischem sugoi (entzueckend) bis herrlich , usw.  , Erfolg der Zither auf der ganzen Linie.

Unglaublich das Interesse an der Musik, die enorme Ruhe der Zuhoerenden, das Anschauen und Erklaeren der Zither,  das "Betatschen meiner " Hornfinger ", das Mitsingen der deutschen und japanischen Volkslieder und nicht zuletzt eine tolle Betreuung und Bewirtung.

Einfach sugoi!

Freitag, 11.07.

Ruhetag bzw. Tokyo sightseeing. Vom Fischmarkt ueber Tempelanlagen bis auf den Aussichtsturm und ueber die shopping mile. Mindstens genau so anstrengend wie Konzerte geben, aber ein absolutes Muss.

Samstag, 12.07.

wieder Treffen mit Frau Naito und einigen Schuelerinnen am Bahnhof, 12 Uhr welcome Lunch in der Lounge Royal. Danach umraeumen, Tische und Stuehle ruecken (natuerlich Frauensache) und den Raum fuer das Konzert vorbereiten, derweil draussen bereits die ersten Gaeste an der Kasse standen. Wieviel Leute doch so alles in einen Raum passen. Rappelvoll. Frau Naito und ich gingen frohgelaunt zu Werke und so spielten wir das eigens hierfuer von Frau Naito erstellte Programm durch. Bis auf eine Aenderung, einen Jodler. Den hatte ich mit Hana aus Jux bei der Probe mit Schuelerinnen der Akademie zum Besten gegeben. I bin a reschs Dirndl war ein voller Erfolg und wurde auf Wunsch von Frau Naito dann noch kurzfristig in das Programm des grossen Ztherkonzertes aufgenommen. Als Gegenleistung forderte ich von Frau Naito in der Lounge Royal das Kufsteiner Lied ein. Nach einigem Zoegern und Aufforderung der Gaeste, blieb ihr auch gar nichts anderes uebrig. So jodelte Frau Naito mit Hana das Kufsteiner Lied. Der Applaus sprach fuer sich. Nach dem Konzert ging es mit den Gaesten bei Bier und Tee noch in gemuetlicher Runde weiter. Und immer noch die Hinweise der Japaner, das Deutschland Weltmeister wird. Also Kanpai (Prost)!!!
  

Sonntag, 13.07.2014

31. Konzert des japanischen

 

Montag, 14.07.2014

Wir sind Weltmeister !!!

Nach dem herzlichen Abschied von der Familie Naito und den Schuelerinnen der Zitherakademie Naito nun auch der Abschied von Tokyo.

Mit dem Shinkansen in Richtung Nagano, ins Gruene, Urlaub !? Ich war gespannt auf diesen Ort Karuizawa, wo wir 3 Tage Erholung und Entspannung suchen wollten. In der Nacht das spannende Endspiel, die Szenen nach dem Sieg. Ich dachte bei mir, Kyrion, Du Kind, wie kann man nur so rumhuepfen, allein im Zimmer. Das musste einfach sein! Hana und Horst, diese "Sportignoranten" nahmen das Ergebnis fast emotionslos zur Kenntnis. War ich doch selbst beim Fruehstueck noch so aufgewuehlt und fuehlte mich wie ein Mit-Weltmeister. Dabei hatte ich den Wecker in der Nacht verpasst und bin erst 5 Minuten nach Spielbeginn ins Spiel eingestiegen. Hymne verpasst, Aufstellung, verpasst und die erste Minuten. Bist Du bloed, dachte ich. In der Halbzeit noch ein Schreck. Wechselten diese unglaublichen Japaner mir nichts Dir nichts einfach den Sender. Ich sah nur noch Werbung. Fluchend flitschte ich mit der Ferbedienung hin und her, bis ich wieder den Ball sah. Gott sei Dank war zwischenzeitlich nichts passiert. Das haette man mal bei uns zu Hause wagen sollen.

Geschafft in doppelter Hinsicht erreichten wir gegen Mittag dieses Karuizawa. Ich rieb mir die Augen und schaute mich immer wieder um. Keine Hochhaeuser, ueberall Berge mit Liften, gruen, gruen, gruen. Wie wohltuend fuer die betongestressten Augen. Wir waren im Oberstdorf von Japan gelandet. Von mir aus auch Koenigswinter. Egal - Hauptsache Gruen.

Unser Hotel Candi Tuft einsam an einer Sackgasse gelegen, der Hotelier, Hiro san, sich vor asiatischer Freundlichkeit ueberschlug. Trotzdem, wie immer, erst um 15 Uhr Eincheckzeit. Gewohnt gelassen, nahmen wir es hin und machten uns ob der grossen Entfernung per Rad zur Stadtmitte. 3 Fahrraeder hatten wir uns bei Hiro san gemietet. Ohne Gangschaltung, aber mit zwei Bremsen. Fuer Japaner gebaut. Man kann sagen, ich sass darauf, wie "en Aap om Schliefstein". Beim Drehen des Lenkers bekam dieser es mit meinen Knien zu tun. Also vorsichtig um die Kurven. Dabei Linksverkehr. Ue-jue-jue.   

Dann die Meile in der City. Hana hatte ob des Kraftaktes Hunger auf Eis. Erste Bude am Ortseingang angefahren. Zahnlose Oma bediente uns wie immer asiatisch freundlich. Crash Eis ins Glas, ein Schuss farbiger Sirup hinein und ein Kroenchen zaeher Sahne obendrauf. Koestlich. Ich dachte mit Wehmut an unser gewohntes Milchspeiseeis nach deutschem Reinheitsgebot. Aber was tut man nicht alles fuer die Voelkerverstaendigung. Die Oma war's zufrieden. Wir waren wahrscheinlich die ersten Gaeste an diesem Tag.

Nach Besichtigung der Touri-Meile und einem wirklich guten Essen in einem franzoesichem Bistro machten wir uns per pedes auf den Heimweg. Hiro san erwartete uns bereits und wies uns ein. Das Getue dabei kam mir irgendwie wie in Koeln vor. Aber er war wirklich sehr nett.

Das Abendessen war wider Erwarten eine Wucht, das Ambiente und der Schnaps auch. Genuesslich liess ich diesen Tag fuer mich ausklingen, war doch anderentags eine Radtour zu einem Touri-Wasserfall geplant.

Gut geschlafen, ein Breakfast vom Feinsten, serviert von einem bestens aufgelegten Hiro san, der Tag fing gut an. Auf die Raeder, diesmal in die andere Richtung, Berge. Es ging stetig leise bergauf und ich konnte Hana und Horst zeigen, das man auch im hohen Alter von 65 Jahren durchaus noch Bergkoenig werden kann. Der Tour de France ungeachtet. Irgendwann fing ich an mich zu wundern. Keine Busse, keine Touris, die Strecke immer einsamer, bis ein freundlicher Japaner ( sind die freundich ) im vorbeifahrenden Auto Hana fragte, ob wir wuessten, das es hier Braunbaeren gaebe. Unglaeubiges Kopfschuetteln und der Blick, wat nu ? Der freundliche Herr meinte, wir kaemen gleich an einen Parkplatz. Von da aus nur noch 20 Minuten durch den Wald bis zum Wasserfall. Wir sollten allerdings dabei viel Krach machen und so. Das hielte die Baeren ab. Aha. Ich dachte, der will uns vera...... ! Hm, aber man weiss ja nie. Umkehren, naeh ! Also auf den Wanderweg. Fahrraeder geparkt. Hana hatte wie immer alles am Mann bzw. an der Frau. Eine Art Signalpfeiffe aus dem 100 yen (1 Euro shop ) Shop. So traellerten wir uns den Waldweg hinauf bis zum Wasserfall. Jodelnd, Singend, Groelend. Die Baeren muessen gedacht haben, sind die bekloppt. Der Baer hatte also keine Chance und liess sich demnach auch nicht blicken. Unterwegs begegneten wir ungefaehr 6 Japanern. Ich konnte den Baer gut verstehen. Aufgrund des Alters und der nur Haut und Knochen haette ich als Baer auch keine Lust auf Mahlzeit gehabt. Ich blickte so an mir runter und dachte , na ja.

Den Wasserfall erreicht, das unausweichliche sugoi ausgestossen, Fotos gemacht und immer wieder geguckt, wo ist der Baer.

Keiner da, also den Weg in gleicher Weise zurueck. Fahrraeder waren noch da, drauf und im Sauseschritt bergabwaerts.

Unterwegs gab es das Sengataki Onsen-Bad. Ein Entspannungsbad in der Natur. Ich glaube, das sich hierhin nur wenige verlaufen. Also ausprobieren. Vorschriften gelesen, bebildert. So konnten auch wir verstehen, das Taetowierte, Kinder, schwangere Frauen, hier keinen Zutritt hatten. Wir also Schuhe aus, Handtuecher in Empfang genommen, uns getrennt nach Maennlein und Weiblein und ab in die Entspannung. Aha, geduscht wird im Sitzen auf einem Plastikstuehlchen vor einem Spiegel. Eine Schale stand auch bereit. Damit uebergiesst man sich, um den anderen neben sich vor Spritzern zu bewahren. Der Plastikstuhl schien fuer mich nicht geeignet und so duschte ich in gewohnter Weise im Stehen. Das hatte den Vorteil, das ich die Kabinen ueberblicken konnte und bei mir dachte, sind die duenn Mann. Also, ich meine die Japaner. Und wieder blickte ich an mir runter. Nach dieser Zeremonie ab ins heisse Wasser. Das war wohltuend und entspannend. Horst und ich haben es genossen. Fuer 14 Uhr hatten wir uns draussen wieder verabredet. Hana sass bereits in einem dieser Massagestuehle und rief immer wieder sugoi, sugoi. Na ja, dachte ich, das gibt es ja bei uns mittlerweile im Huerth Park auch.

Zurueck aufs Fahrrad und ab ins Hotel. Wer erwartet uns da schon freundlich. Genau - Hiro san. Dem entging nichts. Anderentags war wieder Auschecken angesagt. Ich steckte Hiro san ohne Wissen von Hana eine Visitenkarte derselben zu und machte im klar, das Hana eine bedeutende deutsche Saengerin ist. O weh, bis zur Abreise keine Chance mehr, seiner Freundlichkeit zu entgehen. Fotos machen, Visitenkarten tauschen, Emailadresse geben, usw. . Der uns abholende Taxifahrer bekam von Hiro san warme Worte, wie er uns zu fahren hatte. Unser Foto steht nunmehr bereits auf seiner Facebookseite.

Ich habe diese Tage in diesem Ort Karuisawa wirklich genossen, wohlwissend, das ich in meinem Leben hier nie wieder hinkomme.

Im Shinkansen ging es dann 4 Stunden zurueck nach Osaka. Haette jetzt um Mitternacht auch nicht geglaubt, das man soviel ueber 3 Tage schreiben kann.

In diesem Sinne - es steppt der Baer

Konny

 

 

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