Bericht 1 =

Liebe Zitherfreundinnen/Zitherfreunde,

die Ehepaare Fabry und Kyrion sind gut in Osaka/Japan angekommen. Es sind ca. 30 Grad und 85 % Luftfeuchtigkeit. Das heißt, vor jedem Auftritt sind wir, auch ohne Lampenfieber und damit verbundenem Angstschweiss, bereits klitschnass. Dagegen hilft dann nur, immer in irgendeinem Gebäude/Kaufhaus mal kurz die Kühle der Klimaanlage aufzusuchen.

Nichts desto trotz waren unsere bisherigen Auftritte (einschl. der unvorhergesehenen wie auf dem Flughafen Helsinki und dergleichen) ein voller Erfolg. Die Japaner sind von dem Instrument Zither und derem Klang wirklich fasziniert. Das gilt auch für das Anfassen des Instrumentes, dem Streicheln der Intarsien (Edelweiss), dem Erstaunen über die vielen Saiten bis hin zum Abtasten der Hornhaut an den Fingerkuppen. Ich weiß nicht, wieviele Videos und Fotos mittlerweile in Japan existieren. Es dürften aber bereits einige sein.

Zwei dieser Fotos füge ich mal anbei. Es sind die von der Begegnung mit der japanischen Zitherlehrerin, Frau Toshiko Naito.
Hier haben wir auf der Insel Shikoku in der Stadt Takamatsu ihre Zitherschule besucht, mit ihren Studenten zusammengespielt und natürlich auch vorgespielt.

Der Tag endete mit einem gemeinsamen Abendessen in gemütlicher Atmosphäre und der Erkenntnis, das Musik sprachliche Hürden wieder einmal problemlos überwindet.

In diesem Sinne ein herzliches Sayonora.

Weitere Berichte folgen.

Konny Kyrion

Bericht 2 =

nun ist eine Woche bereits vorüber und die Eingewöhnungsphase vorbei. Es prasseln täglich soviele neue Eindrücke und Erlebnisse auf uns hernieder, das man außer Atem kommt. Und - dies nicht nur wegen der hohen Temperatur und der nach wie vor vorhandenen großen Luftfeuchtigkeit.

Wir haben bisher 5 Auftritte hinter uns gebracht mit ganz unterschiedlicher Coleur. Vom German Club, der Zitherschule Naito, dem German Naruto House in Bando und dem Restaurant Mikayla. ein weiterer Interessanter war der Private im Hause von Herrn Osaka vor 80 geladenen Gästen. Darunter der stellvertretende Prefect von Takamatsu sowie viele wichtige Businessmen. Anne hatte dabei die Aufgabe übertragen bekommen, im Dirndl deutschen Wein einzuschenken. Übrigens - mit großem Erfolg.

Herr Osaka ist Träger des Bundesverdienstkreuzes der BRD und lud uns vier zu einem typischen japanischen Mittagessen ein. Dies zusammen mit Herrn Professor Alfons Deeken von der University Tokio, ebenfalls Träger des Bundesverdienstkreuzes. Er hat soeben sein 35. Buch in Japan veröffentlicht. Diese Begegnung war unbestritten der Höhepunkt der bisherigen Reise.

Gestern war Ruhetag. wir sind zum Baden mit der Fähre auf eine vorgelagerte Insel von Takamatzu gefahren. Wir hatten den Strand für uns alleine.

Heute geht es zurück nach Osaka. Dort warten am Wochenende weitere Auftritte, u.a. im Weinrestaurant "Rote Rose" in Kobe.

In diesem Sinne


Konny Kyrion

Bericht 3 =

es ist Halbzeit unserer Japanreise. Wir haben die letzten Tage zum Besuch der Kaiserstädte Kyoto und Nara genutzt. Es gab viele sehenswerte Tempel und Anlagen zu besichtigen.

So auch die heiligen Rehe von Nara. Man muß sich dabei vorstellen, das dort Hunderte von Rehen einfach frei rumlaufen, egal, ob es sich um eine Verkehrsstrasse oder einen Fußgängerübergang, etc., handelt.

Das alles bei mittlerweile 35 % Celsius. Gerade wurden im japanischen Fernsehen die über die Hitze stöhnenden Menschen in Osaka und Nara gezeigt. Do sin mer dabei, dat is prima.

Und - es gibt kein richtiges Eis wie bei uns zu Hause. Es gibt Crasheis im Becher. Darüber wird dann ein in allen Variationen schimmerndes Fruchtsirup gekippt.

Es ist wirklich alles kein Klischee. Es ist pure Wirklichkeit = im Zug oder Bus die Schlafenden, die mit Handy Beschäftigkten oder die Comics Lesenden. Wir dachten immer, Holland ist das Land der Radfahrer. Weit gefehlt. Hier in Osaka wird geradelt, was die Pedale hergeben. Man muß höllisch aufpassen, das man nicht umgefahren wird.

Gestern waren wir auf dem Osakatower, 173 m hoch. Der Moloch Osaka lag vor uns = City 2 Millionen Menschen, erweiterte Innenstadt 4 Millionen, mit Außenbezirk 8 - 10 Millionen Menschen.

Ab heute gibt es dann wieder Zithertage. Heute mittag Fotosession im Studio, heute abend im German Club Ost-Osaka mit Vertretern der deutschen Botschaft, Freitag wieder in Kobe im Restaurant Elna Adriarn, Samstag und Sonntag im Weinrestaurant " Rote Rose ". Der Inhaber handelt ausschliesslich mit deutschen Weinen und läßt 4-5 im Jahr einen Container Wein ( 9.700 Flaschen je Container ) von Deutschland nach Osaka/Kobe einführen.

Beim Kennenlernen vorige Woche gab es Bocksbeutelwein aus Iphoven und eine Beerenauslese vom Allerfeinsten. Dazu Sülze, Kartoffelsalat, Schnitzel, Hering, etc. . Alles unvorstellbar.

Der Höhepunkt wird dann am 04.08. ein Auftritt vor etwa 2.000 Leuten im Rahmen eines Europakonzertes sein. Hana vertritt dabei zusammen mit mir die Schweiz und ich dann alleine mit dem "Dritten Mann" Österreich.


Sayonara

Konny Kyrion

Bericht 4 =

jetzt hat es mich doch erwischt. Das dauernde Wechseln von Klimaanlage und echter Temperatur draußen hat mich geschafft. Seit 2 Tagen plage ich mich mit einer heftigen Erkältung herum. Während die anderen drei shoppen gehen, sitze ich im Zimmer und schreibe kleine Zitherberichte.

Vorgestern, 26.07., waren wir auf der Bierparty des OstOsaka German Club. Vor etwa 80 geladenen Gästen gab es japanisches Bier und deutsch-japanisches Bufett, immer wieder unterbrochen von Jodeling und Zithermusik.

Natürlich dabei immer der dritte Mann, Wien, Du Stadt meiner Träume, Alte Kameraden und Wien bleibt Wien. Aber auch Somethin stupid, Maria Elena und Sentimental Journey sind Hitfavoriten.

Gewünschte Titel der Gäste natürlich = Ich hab´mein Herz in Heidelberg verloren, Loreley, Lili Marleen, Muß i denn, Edelweiss und man glaubt es nicht = Schnaps, das war sein letztes Wort!!! Und die Japaner sind textsicher. Wo wir nur eine Strophe hinbekommen, schmettern sie alle. Der Präsident, Herr Okamoto, hat übrigens die Fa. Chairman Grünwald Corp. gegründet. Hintergrund =
Er hat sich in München-Grünwald die Villen angeschaut und hier in Japan nachgebaut. Diese vermietet er an sehr solventes japanisches Klientel. Bei ihm sind wir nächste Woche zum privaten Essen eingeladen. Eine große Ehre.

Gestern am 27.07. folgte ein Auftritt im Weinrestaurant "Rote Rose" in Kobe. Ausgewähltes Publikum, Eintritt mit wirklich gutem deutschen Essen.

Das Restaurant war und ist auch heute abend ausgebucht. Immer wieder verneigen, Zither erklären, Hände schütteln und Fotos schiessen.

Dank Hana heben wir natürlich auch ein paar japanische Volkslieder wie Am Strand, Morgendämmerung und Suki Yaki im Repertoire. Das versetzt die Japaner immer wieder in Erstaunen und Verzückung. Es wird andachtsvoll zugehört und dann mitgesungen.

Und wieder einmal heißt es jetzt

Sayonara

Konny Kyrion



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